Der Tischtennisabteilungsleiter Damen der DJK Ettmannsdorf, Thomas Fischer, will langfristig Nachwuchsarbeit stabilisieren.
Mit welchen Perspektiven geht der Aufsteiger DJK Ettmannsdorf in die Saison der Regionalliga Süd?
Nach TTR-Punkten sind wir Drittletzter. Darum ist unser Ziel, mit dem Abstiegs nichts zu tun zu haben und nicht hinten reinzurutschen. In dieser starken Spielklasse wird es sonst schwer, da wieder rauszukommen. Ich traue dem Team jedoch wesentlich mehr zu, als die TTR-Punkte aussagen. Dabei kommt uns der Spielplan ein wenig entgegen, denn in den ersten drei Spielen geht es gegen Gegner auf Augenhöhe. Dann wird man sehen, wo wir stehen. Wir haben ein junges, sehr ehrgeiziges und noch steigerungsfähiges Team. Liga-Favorit ist für mich LTTV Leutscher Füchse 1990, nachdem jetzt bekannt wurde, dass der TTC Wendelstein, der freiwillig aus der 1. Bundesliga zurückgegangen war, seine Mannschaft gänzlich aus dem Spielbetrieb zurückgezogen hat.
Mit welcher Stammformation wird die DJK in die Saison starten?
Schwer wiegt für uns der Ausfall von Katrin Brickl, die ein halbjähriges Auslandsstudium in den USA absolviert. Unsere Nummer eins ist Jana Zhmudenko; die 24-jährige Ukrainerin hat sich bei uns bestens eingelebt und leitet auch mit Thomas Körtl das Jugendtraining. An Nummer zwei spielt Aurelia Roban, die mit ihrer Ruhe und Erfahrung ganz wichtig für das junge Team ist. Nummer drei ist das 16-jährige DJK-Eigengewächs Sabine Fischer. Als Vierte rückt Jenny Berger in das Team; die 19-Jährige, die sechs Jahre im Bayernkader angehörte, kam aus Wolframseschenbach. Es ist klar, dass man in dieser Klasse nicht mehr nur mit einheimischen Spielern bestehen kann; andererseits wollen wir nur gezielte Verstärkungen, die sich mit dem Verein identifizieren und langfristig bleiben wollen. Hauptsächlich bauen wir auf den eigenen Nachwuchs. Genauso wichtig ist der Unterbau in der 2. Damenmannschaft, deren Spitzenspielerinnen durchaus das Zeug haben, auch in der Regionalliga zum Einsatz zu kommen.
Apropos Unterbau: Die DJK ist mit Trainer Thomas Körtl ja seit vielen Jahren eine Talentschmiede und es rücken schon wieder viele junge Spielerinnen nach, die ja auch im Einzelsport sehr erfolgreich sind.
Das ist ein schwieriger Spagat zwischen Leistungs- und Breitensport, den wir bis dato ganz gut hingekriegt haben. Man muss sehen, dass die Entwicklung in den vergangenen vier Jahren rasant war und die Strukturen gar nicht so schnell mitwachsen konnten. Das war auch der Grund für die Gründung des Fördervereins: Zum einen wäre es nicht gut, wenn für eine Mannschaft wie die Damen I ein Großteil der Vereinsmittel durch die weiten Fahrtstrecken und die teilweise notwendigen Übernachtungen verbraucht wird. Zum anderen wollen wir langfristig die Nachwuchsarbeit stabilisieren, so dass dieser Erfolg nicht zur Eintagsfliege wird. Übrigens haben wir die Erfahrung gemacht, dass viele Firmen durchaus bereit sind, den Sport zu unterstützen, wenn man nicht mit überzogenen Vorstellungen kommt.
Bleibt die DJK also trotz der überregionalen Spielklasse und der Verstärkungen von auswärts in Ettmannsdorf verankert?
Ja, das Gerüst der DJK sind unsere einheimischen Spieler. Diese möchten wir durch die Verstärkungen von auswärts in ihrem sportlichen Werdegang unterstützen. Wir sind sehr stolz, dass wir durch die DJK hochklassigen Sport nach Schwandorf bringen dürfen. Das wurde in den vergangenen Jahren von der Zuschauern honoriert. Wir waren mit 50 bis 100 Anhängern schon am oberen Level in diesen Ligen. Und wir haben viele neue Stammzuschauer gewonnen, die bis dahin nichts mit Tischtennis am Hut hatten. So kann es weitergehen.